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WIRKsames Seminar: Wie funktioniert die Wissensweitergabe im Seminar?

Aktualisiert: 28. Okt. 2022

Welche Fragen solltest Du Dir stellen, bevor Du eine:n Trainer:in engagierst? Welche Fragen solltest Du Dir als Trainer:in für den Ablauf Deines Seminars stellen?




Oder anders gefragt: Was musst Du tun, damit IM Seminar die Teilnehmer:innen einschlafen oder ihre E-Mails checken?

Die Teilnehmer:innen

  • haben nach dem Seminar keine Zeit fürs Ausprobieren.

  • wissen gar nicht, was sie mit dem Wissen im Unternehmen anfangen sollen.

  • können ihr Wissen nicht mit Kolleg:innen teilen

  • haben keine Möglichkeit mit ihrer Führungskraft die Erkenntnisse und Learnings zu besprechen

  • ...


Doch was kannst Du tun, damit die Wissensweitergabe IM Seminar gelingt und worauf musst Du vor dem Auftrag an die Trainerin, den Trainer achten, damit Dein Aus- und Weiterbildungsbudget nicht „versickert“?

In diesem Beitrag stelle ich Dir eine weitere von 3 Säulen vor, mit denen es Dir gelingt, das Training als „Erfolg“ zu verbuchen und die Wissensweitergabe im Seminar funktioniert.



Wenn die Wissensweitergabe im Seminar nicht funktioniert, denn fehlte eine wesentliche Säule bei der Gestaltung von Seminare:

Ein Seminardesign, das präzise wie ein Schweizer Uhrwerk konzipiert wurde.


Etwas, das «präzise wie ein Schweizer Uhrwerk» funktioniert, funktioniert nach landläufiger Auffassung einfach perfekt. Ein Zahn greift in den nächsten Zahn, kein Stocken und Stolpern. Ein perfekter, reibungsloser Ablauf ist garantiert. Ein präzises Uhrwerk ist die Voraussetzung für genaue Uhren. Genauso soll das Design für ein in Auftrag gegebenes Seminar sein.

Dafür benötigt es mehr als einen roten Faden bei den Inhalten oder einem klassischen Abspulen von Theorien und Methoden zu dem vereinbarten Trainingstitel.


In diesem Beitrag lernst Du 7 Fragestellungen kennen, visualisiert als kreative Wortassoziation „PRÄZISE“. So gelingt Wissensweitergabe – praxisnah und leicht.


Diese 7 Fragestellungen solltest Du

  • als Führungskraft und/oder Entscheider:in beim Einkauf eines Trainings kennen, oder

  • als Trainer:in beim Verkauf eines Trainings nutzen!

Der Überblick über die 7 Fragestellungen für ein PRÄZISES Trainingsdesign, bevor es ins Detail geht:


Welche Fragen stellst Du VOR dem Seminarverkauf an Deine Auftraggeber bzw. VOR dem Seminareinkauf an die Trainer:in?

Wieviel Zeit hast Du NACH einem Impuls IM Seminar für den Transfererfolg geplant ... und machst Du als Trainer:in ein Ritual daraus?

Wie weckst Du die Aufmerksamkeit Deiner Teilnehmer:innen und sprichst möglichst viele Sinne IM Seminar an?

Wieviel Zeit ist für die Teilnehmenden reserviert, damit sie die ersten Schritte für die Umsetzung planen können und somit leichter zum Ziel kommen?

Wie bringst Du Deine Teilnehmer:in in ein aktives Verhalten und wieviel Zeit gibst Du für die Bearbeitung des eigenen Praxisthemas?

Sensibilisierst Du Deine Teilnehmer:innen bereits für ein “Ziel mit Herz”

Wie stellst Du sicher, dass die Teilnehmer:innen schon vor dem Seminar wissen, was auf sie zukommt? Was soll nach Deinem Seminar für die Teilnehmer:innen “anders” sein?


Wie PRÄZISE sind Deine Seminare?


Mehr dazu jetzt:



Frage Nummer 1: P steht für: Praxisnah?


Wie praxisnah, wie relevant ist der Seminarinhalt für den Arbeitsalltag?

Welche Fragen stellst Du VOR dem Training an Deine Auftraggeber bzw. an die Trainer:in?

Damit das Training einen starken Praxisbezug hat, benötigt es ein Mehr an Vorbereitung! In den Gesprächen vorab zwischen Trainer:in und Auftraggeber:in sind (unter anderem) folgende Fragen zu klären:

  • Was beschäftigt die Mitarbeiter:innen im Unternehmen besonders?

  • Wie ist die Idee für dieses Seminar entstanden? Was verstehen Sie unter xxxx?

  • Was soll sich durch das Seminar konkret verändern?

  • Wie ist das Verhältnis von Redezeit des Trainers zu Übungs- und Transferzeit der Teilnehmer:innen?

Der/die Trainer:in geht auch darauf ein, wie NACH dem Training die Teilnehmer:innen die Inhalte des Trainings umsetzen können (mehr dazu im Blogbeitrag 6 Stellhebel für den SICHEREN Einsatz im Unternehmen)


Mit den oben angeführten Fragestellungen vorab, befindest Du Dich auf einem guten Weg – weg von einem “inhaltszentrierten” Konzept hinzu einem “transferstarken” Konzept. Was ist damit gemeint?

  • Statt dem Auftraggeber einfach die Inhalte für ein bestimmtes Seminar zusammenzustellen,

  • befassen wir uns zuerst mit dem Problem und den organisatorischen Rahmenbedingungen im Unternehmen.


 


Frage Nummer 2: R steht für Ritual!


Wieviel Zeit hast Du NACH einem Impuls IM Training für den Transfererfolg geplant?

Wie regelmäßig setzt Du Deine Transferfragen ein und machst Du ein Ritual daraus?


Wieviel Raum und Zeit ist für das Nachdenken, das Reflektieren IM Seminar geplant?


Oft ist es noch immer so, dass die Redezeit eines Trainers viel zu lang ist. 20-30 Minuten am Stück, dann geht es in eine Gruppenarbeit und anschließende Diskussion. Oft wird diese Art von Trainingsgestaltung noch immer gelebt. Die Erwartung von Unternehmen und Trainer ist noch immer, viel Wissen “unterzubringen”, die wichtige Zeit für das Nachdenken wird nicht geplant, da es ja dann “zu viel Geld kostet”!?


Mache deswegen den Service-Check für das Seminardesign und überprüfe, ob Du nach einer Impuls- oder Redezeit, den Teilnehmer:innen Zeit zum Reflektieren gibst. Das kann in Ruhe sein (jede:r kann ein paar Minuten nachdenken), dann mal ein Blick und eine Frage in die Runde, ein kurzer Austausch zu zweit oder ein Notieren auf der Pinnwand, etc. Es sollte auf jeden Fall regelmäßig sein, sodass es wie ein Ritual erlebt wird.


Eine meiner Lieblingsfragen nach einem Impuls lautet:

  • “Was ist Dein Tip-to-Go für einen Kollegen”

  • “Was bedeutet das jetzt für Dich?”

  • “Was merkst Du Dir, was wirst Du tun und was wirfst Du in den Müll?”

So erleben die Teilnehmenden nicht nur “AHA-Momente” sondern auch ein “Wofür-Erlebnis”. So wird die Praxisnähe unterstützt und damit die Wirksamkeit des Trainings.


 


Frage Nummer 3: Ä wie ästhetisch


Wie weckst Du die Aufmerksamkeit Deiner Teilnehmer:innen und sprichst möglichst viele Sinne IM Seminar an?

Ästhetik bedeutet wörtlich: Lehre von der Wahrnehmung bzw. vom sinnlichen Anschauen. Ästhetisch ist demnach alles, was unsere Sinne bewegt, wenn wir etwas betrachten: Schönes, hässliches, angenehmes und Unangenehmes. (Quelle: Wikipedia, 20.10.2022)


Oft sehe ich noch immer langweilige Powerpoints mit viel fachlichen Inhalten, mit Trainervorstellung, Agendaaufzählungspunkte und ein paar “Herzlich Willkommen Flipcharts”.


Doch ehrlich, wer hat sich das Handout Jahre später noch angeschaut?


Was hängen bleibt, sind

  • Geschichten und Bilder, untermauert von Fakten.

  • Beispiele und Erklärungen, die speziell für die Teilnehmenden angepasst werden.

  • Stimme und Körpersprache untermalen den “sinnlichen” Rahmen.

  • Der Wechsel von analogen UND digitalen Elementen ist ein “must-have” heutzutage.


 


Frage Nummer 4: Z wie zielbewusst


Wieviel Zeit reservierst Du für die Teilnehmenden, damit sie die ersten Schritte für die Umsetzung planen können und somit leichter zum Ziel kommen?

Viele Teilnehmer:innen sind voll motiviert, gehen jedoch gleich nach dem Seminar im Arbeitsalltag wieder unter.


Das Ziel des Seminars ist vollkommen aus dem Blick verschwunden.


Meistens fehlte im Seminardesign folgender Baustein: Es war zu wenig Zeit, die ersten Schritte zu planen und zu definieren, wo der Teilnehmende auf Widerstände stoßen kann, und wie er sie überwindet.


Mache auch hier den Check: Wieviel Zeit ist im Seminar-Design dafür reserviert?

 


Frage Nummer 5: I steht für Ideenreich


Wie bringst Du Deine Teilnehmer:in in ein aktives Verhalten, und wieviel Zeit gibst Du für die Bearbeitung des eigenen Praxisthemas?







Ideenreich ...


  • … sollte die Palette bei der Vermittlung von Wissen sein! Tragen wir doch “betreutes Lesen” als Wissensvermittlung zu Grabe. Es gibt so viele Möglichkeiten, Wissen anschaulich zu formulieren. Ob es Gegenstände, Flipcharts, die erst mit Karten “wachsen”, Wäscheleinen, Geschichten, Quizzes, Artikel zum Selbstlesen sind. Überrasche die Gehirne Deiner Teilnehmer:innen.

  • … die Teilnehmenden von Beginn weg in die Aktivität zu bringen. Erwachsenengerechtes Lernen auf Augenhöhe erfordert eine Beteiligung! Mache den Teilnehmenden klar, dass auch sie Teil des Seminars sind und für den Erfolg verantwortlich sind. Übergebe bestimmte Rollen, verteile Jobs!

  • … nutze die kreative Unterstützung von digitalen Hilfsmitteln, sodass Du weniger Aufwand hast und Umfragen/Quiz wieder nutzen kannst.

  • … sollte die Unterscheidung zwischen aktivem Lernen und aktivem Üben sein. Aktives Lernen wäre z. B. “die Teilnehmer diskutieren die unterschiedlichen Meetingphasen”. Aktives Üben wäre z. B. “die Teilnehmer erstellen ihr eigenes, nächstes Meetingdesign”.


 


Frage Nummer 6: S wie schlüssig wird es nur mit "Herz"


Sensibilisierst Du Deine Teilnehmer:innen bereits für ein “Ziel mit Herz”?

In den vorhergehenden Schritten haben wir mit den Teilnehmer:innen schon die ersten Schritte geplant. Denke nun noch daran, Gefühl ins Spiel zu bringen.


Wenn die Teilnehmenden etwas verändern wollen, dann nutzt es nichts, den Verstand um Unterstützung zu bitten.Es ist wichtig, dass das Bauchgefühl passt!


Nur wenn das Bauchgefühl auch sein “ok” gibt, hat die Umsetzung eine Chance. Lasse die Teilnehmenden ein “Ziel mit Herz”, im Züricher Ressourcenmodell (von Maja Storch) wird es auch “Mottoziel” genannt, formulieren.


Es ist ein Ziel mit einem positiven Affekt. Diese Zielformulierung ist zwar meist “unkonkret”, doch sie gibt ein gutes Gefühl. Es gibt uns ein gutes Gefühl, warum wir etwas verändern wollen und macht es uns dadurch auch leichter, die ersten Schritte WIRKLICH umzusetzen 😉.



 


Frage Nummer 7: E wie Erwartungen VORAB klären


Wie stellst Du sicher, dass die Teilnehmer:innen schon vor dem Training wissen, was auf sie zukommt?

Was soll nach Deinem Training für die Teilnehmer:innen “anders” sein?

Das Beste kommt immer zum Schluss 😉.

Denn wenn die Erwartungen im Vorfeld nicht abgeklärt wurden, vergeuden wir im Training wertvolle Zeit für eine Änderung, für eine Einführung, für eine Einstimmung der Teilnehmer:innen! Die Vorbereitung ist ein WESENtliches Element, das am Besten in der Zusammenarbeit mit den Teilnehmer:innen funktioniert:

Sende vorab:

  • Eine Einladung mit dem Nutzen des Seminars, vielleicht auch mit einer Videobotschaft von der Führungskraft.

  • Bei der Seminarbeschreibung: Stelle das Problem dar, und was nach dem Seminar anders sein wird.

  • Lade die Teilnehmer:innen ein, einen kleinen Fragenkatalog zu beantworten, der im Zusammenhang mit ihrer Praxis besteht und frage sie, was für sie nach dem Seminar anders sein soll.

  • Einen Graphic Organizer als Orientierung für den Transfererfolg, uvm. 😊.



Wenn Du Führungskraft und/oder Entscheider in der Personalentwicklung bist: Schafft einen Rahmen für die Mitarbeiter:innen, in dem „erlaubt“ ist sich Zeit fürs Lernen zu blocken. So setzt Du Dein Weiterbildungsbudget sinnvoll ein, bindest Deine Mitarbeiter:innen an das Unternehmen, reduzierst Krankenstände und schaffst ein gutes Miteinander!


Deswegen ist es wichtig sich regelmäßig darüber Gedanken zu machen:
  • Wenn ein Seminar „gekauft“ wird, zu hinterfragen, welche Elemente das Seminardesigns des Trainers ausmachen, damit das Erlernte gut hängen bleibt.

  • So läuft das Seminar PRÄZISE wie ein Schweizer Uhrwerk!


Grundlage für diesen Beitrag: Meine Trainingsdesignerausbildung. Visualisiert, in eigenen Worten zusammengefasst: Monika Keil


Was davon nimmst Du Dir von diesem Blogbeitrag mit?


 

Mein Name ist Monika Keil, Deine Ansprechpartnerin für Deine Aus- und Weiterbildung. Wir gestalten Dein individuelles Konzept, ob Online, Präsenz oder als Blended-Learning Seminar.


  • Was Kunden über uns sagen, liest Du hier.

  • Wir stehen als Dein Aus- und Weiterbildungspartner zur Seite. Auf dieser Seite findest Du einen Auszug unserer Trainingsangebote. Diese Seminarinhalte sind derzeit sehr gefragt: agil führen, Meetings moderieren, leichter präsentieren, MS-Teams spielerisch entdecken, Humor im Alltag, Konflikte vermeiden, mental stärker werden, wertschätzende Kommunikation.​

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