Der rosa Elefant: Wenn im Team etwas in der Luft liegt – und niemand drüber spricht
- Monika Keil

- 24. März
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Mai
Vielleicht hast Du gerade ein kleines Pakerl geöffnet – mit einem Gewürzsalz, einem rosa Elefanten, einem QR-Code und einer Einladung diesen Text zu lesen. Dann ist jetzt der Moment für eine kleine Geschichte. Oder zwei.
Und falls Du (noch) kein Pakerl bekommen hast: Kein Problem – Du kannst Dir jederzeit eines schicken lassen - sende mir ein Mail an monika.keil@viakanta.at.

Ein Pakerl, das nicht repariert, sondern erinnert: Auch wenn gerade kein Elefant im Raum steht, lohnt es sich, die eigene Teamatmosphäre zu betrachten.
Denn viele Spannungen kommen schleichend. Manchmal ist einfach nur ein bisschen was „in der Luft“. Und genau da beginnt Führung – nicht erst, wenn’s kracht, sondern wenn Du präventiv hinhörst, bevor es jemand laut sagen muss.
In diesem Artikel bekommst Du den Blick hinter die Kulissen:
Warum ein rosa Elefant nicht zufällig auftaucht.
Was sie uns zeigen – und wie Du lernen kannst, sie freundlich anzusprechen. Auch dann, wenn noch alles ganz gut scheint.

Wenn alle nicken – aber keiner was sagt
Es ist 9:37 Uhr an einem Mittwochmorgen. Thomas, der Teamleiter, präsentiert die neuen Quartalsziele. Die Slides? Makellos. Zahlen, Bullet Points, sogar ein GIF zur Motivation. Alle nicken. Alle – außer Lisa.
Sie spürt ihn. Den rosa Elefanten. Die Spannung im Raum. Die Ziele sind ambitioniert bis sportlich – das wissen alle. Nur sagen tut es keiner.
Michael klackert nervös mit dem Stift. Sarah betrachtet sehr konzentriert den Baum vor dem Fenster. Jan lächelt höflich und malt kleine Kreise in sein Notizbuch.
Der Elefant steht mitten im Raum, schaut sich um, setzt sich bequem hin. Und alle reden weiter über "Conversion Rates".
Nach dem Meeting fragt Thomas: „Warum war das heute so zäh?“
Lisa zuckt mit den Schultern: „Vielleicht sind alle müde.“Beide wissen: Es ging nicht um Müdigkeit – sondern um etwas, das keiner anzusprechen wagte.
Hinter der Fassade – wie gute Stimmung Konflikte kaschiert
Drei Wochen später. Dieselben Gesichter, ähnliche Themen – alles wirkt routiniert und offiziell gut gelaunt.
Der Einstieg ins Meeting läuft wie geschmiert – mit Check-in-Frage, guter Laune und Cappuccino in der Hand. Michael lächelt höflich. Sarah nickt energisch. Jan bringt sogar einen lockeren Spruch. Alles bestens, oder?
Und doch: Zwischen den Zeilen knistert es. Michael bringt sich weniger ein als sonst – sagt nichts, aber sein Blick ist ein leiser Kommentar. Lisas Ton ist trocken, ihre Mimik: höflich kontrolliert.
Und Thomas? Der lächelt zwar – aber bei jedem „Das schaffen wir locker!“ schiebt er nervös seinen Stift hin und her.
Nach außen sind alle motiviert, lösungsorientiert, teamfähig. Nach innen? Spürt man: Da stimmt was nicht. Keine große Sache. Kein Drama. Aber eben... nicht rund. In der Kaffeeküche wird’s dann konkreter – zwischen Smalltalk und der üblichen Diskussion über "wer räumt nun den Geschirrspüler aus":
„Also, ich will ja nicht schon wieder die erste sein, die etwas sagt, aber ...
ja – irgendwas ist da. Kein Streit. Aber eine Spannung, die sich bemerkbar macht.
Was als kleiner rosa Elefant begann, sitzt inzwischen regelmäßig mit am Tisch – nicht, um zu schweigen, sondern um über Körpersprache, ironische Kommentare und lange Pausen sehr deutlich mitzuteilen: "Redet endlich über mich."
Freundlich, still, leicht ironisch grinsend. Nicht aus Bosheit. Sondern weil wir oft lieber nett bleiben, nicken – und dabei innerlich eine Präsentation halten, die niemand sehen soll.
5 Gründe, warum Spannungen oft unausgesprochen bleiben
Solche rosa Elefanten entstehen nicht aus dem Nichts – sie wachsen dort, wo Spannungen ignoriert, Missverständnisse weggelächelt und ehrliche Worte vertagt werden.

Fünf Gründe, warum Spannungen oft unausgesprochen bleiben:
Fehlende Anerkennung – „Toll, wie ich das Projekt gestemmt habe. Ein ehrliches "Danke, dass hast Du gut gemacht, weil ..." habe ich kein einziges gehört.“
Unklare Rollen – „Bin ich jetzt hier die Koordinatorin, die Umsetzerin – oder die stille Heldin im Hintergrund?“
Widersprüchliche Erwartungen – „Bitte schnell und kreativ. Aber nicht zu perfekt.“
Unterschiedliche Wahrnehmungen – „Ich fand’s konstruktiv. Du, nicht?“
Zwischenmenschliche Reibung – „Mit Dir arbeite ich eh gern zusammen, aber das nächste Mal halte Dich an die Deadline!“
Jeder rosa Elefant zeigt: Hier stimmt etwas nicht – und genau das ist der Anfang von etwas Gutem.
Konflikte sind kein Betriebsunfall, sondern ein natürlicher Hinweis darauf, dass etwas gesehen und besprochen werden will.
Warum Schweigen mehr als 3 Arbeitsstunden pro Woche pro Mitarbeiter:in kostet
Ein rosa Elefant im Raum ist kein Drama – aber ein deutliches Signal: Hier liegt etwas in der Luft, das geklärt werden will – bevor es größer, schwerer und unaussprechlicher wird.
Und ja, so ein rosa Elefant hat auch seinen Preis:
Studien zeigen, dass Mitarbeitende in Deutschland im Schnitt 3,3 Stunden pro Woche mit Konflikten verbringen – bei Führungskräften ist es oft noch mehr. Verzögerte Projekte, sinkende Motivation und freiwerdende Bürostühle inklusive.
Quelle: CPP Inc. (2008). Global Human Capital Report – Workplace Conflict and How Businesses Can Harness It to Thrive. Durchschnittswerte für Deutschland: 3,3 Stunden/Woche. https://shop.themyersbriggs.com/Pdfs/CPP_Global_Human_Capital_Report_Workplace_Conflict.pdf
Willst Du jetzt schon etwas tun ... mit einem Schmunzeln?
Vielleicht hat das kleine Pakerl ja schon etwas in Dir bewegt. Kein Wunder – es enthält ja nicht nur Salz, sondern einen Hinweis auf etwas, das oft übersehen wird: Spannung, die niemand anspricht.
Wenn Du jetzt wissen willst, wie Du solche Gespräche angehst – ohne Drama, aber mit Wirkung – dann laden wir Dich ein: Zum Lesen des Teil 2.
Oder wir lernen uns kennen. Vielleicht ist nicht die Konfliktsafari das Richtige für Dich. Sondern etwas anderes? Die Konfliktsafari haben wir bewusst als Escape-the-Room-Format gewählt. Bei Dir im Unternehmen. Wir wollen eine humorvolle Atmosphäre schaffen, in der auch rosa Elefanten endlich zu Wort kommen dürfen – bevor sie den ganzen Raum einnehmen. Ein Erlebnis, das euer Team zusammenschweißt und Konflikte spielerisch aufarbeitet. Das Beste? Ihr geht als Team gestärkt aus der Safari hervor und merkt, dass Konflikte keine Bedrohung sind, sondern Chancen.
Du bist dran!
Neugierig? Dann freue ich mich auf Deinen Anruf oder Deine Online-Terminbuchung zum Kennenlernen!

Gemeinsam mit Dagmar Popp und Isabella Zierhut entstand dieses einzigartige Konzept. Ich bin Monika (Keil) - die merkwürdig andere Trainerin. In meinen (Führungskräfte)-Trainings verbinde ich ungewöhnliche Perspektiven mit praktischen Werkzeugen.
Weiter geht es ... wie kannst Du Spannungen im Team ansprechen?
Mehr dazu in diesem Blogbeitrag!












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